Kräftemessen mit geistlichen Gegnern und einer Löschtruppe

Eine Eigenschaft der in der dritten Saison stehenden Veteranen ist wohl, dass sie (mehrheitlich) sehr gut wissen wie es gehen würde, Tore zu schiessen und Tore zu verhindern, es aber nicht mehr oft selber tun können. Böse Zungen behaupten, dass das am (nachlassenden) Können liegt. Die Wahrheit ist aber, dass in dieser Kategorie schlichtweg die Gegner fehlen, welche sich überhaupt mit so viel Erfahrung messen mögen. Zum Glück gibt es da im Dorf ausserhalb des Sportclubs hin und wieder doch Junge und Jungebliebene, welche den Mut aufbringen ihr Glück auf dem Rasen des Meienäggers zu versuchen.

Ohne den umsichtigen Rönggi würde es wohl keine Veteranengruppe geben und schon gar keine Gegner. Dank seinem Netzwerk kamen die Plauschveteranen in den vergangenen Wochen zu zwei Ernstkämpfen und dank seinem Training auch zu Toren. Weil er selber natürlich in der Mannschaft vorne und hinten unverzichtbar ist, übernahm Hansi das Coaching an der Seitenlinie. Dazu gehörten auch die taktischen Anweisungen hinter verschlossener Garderobentür.

Ab wie die Feuerwehr

Wie eine Fussballmannschaft trainieren Feuerwehrleute regelmässig für Ernsteinsätze. Bei vielem spielt da die körperliche Fitness auch eine tragende Rolle. Veteranentruppen gibt es bei der Feuerwehr nicht. Wer nicht mehr (voll) kann wird ganz ausgemustert. Trainer und Coach haben darum die Fussballer auf junge und schnelle Gegner eingestellt. Das Spiel war dann auch lange ausgeglichen und heiss umkämpft. Es brannte mehrmals ernsthaft vor dem Tor der Fussballer. Weil Feuerwehrleute ja aber eher für die Brandverhütung bekannt sind, war die Chancenauswertung bescheiden. Bis zur Pause hätte wohl trotzdem niemand eine Wette auf die Veteranen abgeschlossen. Die Feuerwehr kennt wohl aber aus ihren Übungen zweite Halbzeiten nicht. So zahlten sich die Spielerfahrung und die taktischen Anweisungen nach der Pause für die Veteranen aus und die Fussballer gingen als Sieger vom Platz.

Dem Himmel nahe sein – SCB gegen EGK

Die Einschätzung des zweiten Gegners war da wesentlich schwieriger. Trainierte der geistliche Leiter der evangelische Gemeinde Kehlhof etwa heimlich mit seiner Mannschaft? Wurde der Gemeinde Hilfe von oben zugesagt? Wie funktioniert geistliche Taktik? Der Fototermin mit den beiden Mannschaften gab da schon etwas mehr her. Aufgeboten war da eine Jugendgruppe. Alle sehr jung oder noch jünger. So war es denn auch kein Wunder, dass der EGK-Pfarrer lieber mit den Veteranen mittat. Wer will in seiner Mannschaft schon einen Generationenkonflikt austragen? In der Folge hatten dann die Veteranen echt mit der jugendlichen Spritzigkeit des Gegners zu kämpfen. Welche Auswirkungen dann der frühe Führungstreffer des geistlichen Leiters auf seine sonntägliche Predigt hatte, entzieht sich den Kenntnissen des Schreibers. In der Folge war das Spie dann recht hart, aber schon ausgeglichen. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich sahen die Veteranen, nach einem erneuten Führungstor, den Sieg schon im trockenen. Irgendwie muss da die Eingebung von oben dann aber doch noch mitgespielt haben. Auf jeden Fall hob kurz vor Spielschluss ein sonst (meistens) besonnener Veteran sein Bein so hoch in den Abendhimmel, dass der Schiri eine Schuld auf sich geladen hätte, wenn er nicht augenblicklich auf den 11-Meterpunkt gezeigt hätte. So folgte der Ausgleich umgehend. Auf eine Verlängerung hatte dann niemand mehr Lust.

Verbindendes und Social Media

Nach beiden Spielen vertiefte man bei Wurst und Brot die dörflichen Beziehungen und kommentierte natürlich eifrig gelungene und missratene Spielzüge und Torchancen. Die Fussballer bedanken sich bei den Gegnern für das Kräftemessen. Zwei engagierte aber faire Dorfmannschaften haben schöne Spiele ermöglicht und die Veteranen so glücklich gemacht. Dass die alten und alternden Fussballer in den letzten Monaten auch WhatsApp entdeckt haben und dort nach den Spielen jeweils versuchen ärztliche Hilfe oder Mitleid zu erhaschen, mag der Schreibende hier nicht weiter kommentieren.

 

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