Berger Fussballclub setzt auf Chemie für einen satt grünen Rasen

Der SC Berg greift zu einer neuen Methode um seinen Rasen vor dem Austrocknen zu retten. Dank des Netzmittels «Dispatch Sprayable» kann der Boden Wasser besser aufnehmen. Giftig sei das synthetische Mittel nicht, versichert der Lieferant.

Der SC Berg greift zu einer neuen Methode um seinen Rasen vor dem Austrocknen zu retten
Markus Heussi fährt mit seinem Traktor über den Fussballplatz Maienägger in Berg und versprüht das Netzmittel.

Am Dienstagabend fuhr Markus Heussi ein erstes Mal mit dem Traktor über die Fussballplätze in Berg und versprühte ein Netzmittel. Am Donnerstag dann ein weiteres Mal, aufgeboten hat ihn Fritz Küng, den Platzwart des SC Berg. Den Griff in die Trickkiste der Chemie musste dieser zuvor noch nie machen. «Die Situation ist prekär. Auch 2003 war es so heiss, aber immerhin gab es damals ein paar Gewitter. Dieses Jahr ist es extrem trocken und der Rasen auf den Fussballplätzen leidet», sagt Küng.

Gewässert und nun gespritzt hat er vor allem den Hauptplatz im Maienägger. Der Nebenplatz leide zwar stark, aber dort halte er sich mit Bewässern zurück. Weil er nicht unnötig viel Wasser für die Fussballfelder verbrauchen wollte und auch nicht abschätzen kann, wie lange die Trockenperiode noch anhalte, habe er seinen Rasenberater um Hilfe gebeten. «Er ist dann vorbeigekommen und hat uns den Einsatz eines Netzmittels empfohlen, also haben wir das ausprobiert», sagt Fritz Küng.

Böden können Wasser besser aufnehmen

Beraten wurde der Platzwart des SC Berg von Matthias Löhrer. Der Aussendienstmitarbeiter von UFA-Samen Profigrün erklärt die Wirkungsweise des verwendeten Netzmittels: «Das Mittel bricht die Oberflächenspannung des Wassers. Es sorgt so dafür, dass auch sehr trockene Böden Wasser aufnehmen können.» Das Mittel sei zwar synthetisch, aber nicht schädlich für die Umwelt, versichert Löhrer. Häufig werde das verwendete Mittel «Dispatch Sprayable» auf Golfplätzen eingesetzt, im Fussballbereich sei der Einsatz doch eher selten. «Es gibt unter den Fussballvereinen nicht viele, die darauf zurückgreifen. Aber als mich Fritz Küng angefragt hat, habe ich ihm diese Möglichkeit aufgezeigt», sagt Löhrer. «Das Mittel hilft, Wasser zu sparen. Und man weiss auch nicht, ob es je nach weiterer Entwicklung gar zu einem Wasserbezugs-Verbot fürs Rasensprengen kommt.» Etwa drei Liter des Mittels, aufgelöst in 400 Litern Wasser, werden pro Fussballfeld versprüht.

«Wir wollen unsere Plätze so besser über die Runde bringen»

Fritz Küng, Platzwart SC Berg

Rund 800 Franken lässt sich der SC Berg die zweimalige Spritzung mit dem Netzmittel kosten. «Das ist es uns wert um unsere Plätze über die Runde zu bringen», sagt Fritz Küng. «Wir bezahlen das aus der Vereinskasse, wie auch das Wasser. Die Wasserrechnung wird sicher recht hoch ausfallen dieses Jahr.»

Ein neuer Rasen kostet auch viel Geld

Im Herbst einen neuen Rasen anzusähen würde auch Geld kosten, sagt Küng. Und das wolle er vermeiden, wenn es irgendwie geht. Eine Veränderung des Rasens aufgrund der Spritzung habe er bisher noch nicht feststellen können. «Das dauert natürlich ein paar Tage oder Wochen. Aber immerhin hat es am 1. August mal zehn Liter Regen pro Quadratmeter gegeben», sagt Küng.